Das Kirchengebäude und seine Geschichte

Bereits im Juni 1960 nahmen Vertreter der Kirchengemeinde die Suche nach einem günstigen Bauplatz für eine Kirche auf. Die finanzielle Basis war eine Geldspende von 10.000 DM, die durch weitere Einnahmen aus Gemeindeveranstaltungen und durch eine organisierte monatliche Sammelaktion über Jahre hinweg aufgestockt werden konnte.

Im April 1962 bot sich eine ziegelgemauerte Scheune auf der „Steine“ zum Umbau in eine Kirche an. Sie wurde mitsamt dem dazugehörigen Platz erworben. Doch Probebohrungen ergaben, dass die Scheune aus statischen Gründen abgebrochen werden musste. Es kamen Neuplanungen und Abbrucharbeiten als verzögerndes Moment hinzu. Im Spätsommer 1962 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Die katholische Bevölkerung wurde aufgerufen, beim Ziegelsteine-Abbruch zu helfen und die brauchbaren Steine zur Wiederverwendung zu putzen, damit mit diesen die Giebel der Kirche und zum Großteil auch der Turm errichtet werden konnte.

Die feierliche Grundsteinlegung mit Herrn Dekan Zörlein aus Ludwigsburg fand am 18. Juli 1965 unter großer Beteiligung der Gemeinde statt.

Am 25. Juni 1967 konsekrierte der Bischof von Rottenburg, Carl Joseph Leiprecht, Kirche und Altar. Die Kirche wurde dem heiligen Paulus geweiht. Man wählte ihn zum Patron der Kirche, weil dies eine neue, junge Gemeinde war und der Apostel Paulus Begründer vieler Gemeinden war.

Hinter diesem Kirchenbau stand der zähe und konsequente Wille einer jungen Gemeinde, ein eigenes Gotteshaus zu haben, einen Ort, an dem sich die Gläubigen als „Ecclesia“ versammeln können, um das hl. Opfer Christi, das Herzstück ihres Gemeindelebens, zu feiern. Darüber hinaus sollte die Kirche eine Stätte sein, an der auch und gerade der Mensch von heute in stiller Anbetung vor dem Herrn im Tabernakel „heraustreten“ kann aus einer „Welt der Hektik und der Zwecke - in die Freiheit Gottes hinein“ (J. Ratzinger).

Zusammen mit der Kirche wurde auch ein Kindergarten gebaut, der am 26.10.1968 eingeweiht wurde.

Im Jahre 1975 baute die Gemeinde in Riet ein Gemeindezentrum für die dortigen Katholiken. Es wurde am 20. April 1975 als „Gemeindezentrum St. Markus“ von Herrn Dekan Mohn aus Mühlacker gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.

Am 1. April 1976 hat der damalige Bischof Dr. Georg Moser die Seelsorgestelle St. Paulus zur Pfarrei St. Paulus erhoben. Pfarrbüro und Pfarrwohnung waren in der Sudetenstr. 3 in Enzweihingen.

Als Pfarrei brauchte Enzweihingen nun auch ein Pfarrhaus mit Pfarrbüro und Sekretariat. Es wurde auf den ehemaligen Spielplatz des Kindergartens östlich der Kirche gebaut. Nach einjähriger Bauzeit wurde es am 22. Mai 1982 vom Pfarrer bezogen.

1993 veränderte der Turm der Pfarrkirche sein Aussehen. Am 22. März bekam er nämlich eine spitze Haube aufgesetzt. Zusätzlich wurden auch die noch fehlenden Zifferblätter der Uhr an der Süd- und Westseite montiert.

Nun fehlte noch eine Orgel in der Pfarrkirche, die das Provisorium (eine von Josef und Marie Stanek gestiftet elektronische Orgel) endlich ablösen sollte. Nach langen Vorplanungen begann schließlich im November 1993 die Firma Rensch aus Lauffen/N. mit dem Aufbau der neuen Orgel. Am 24. April 1994 wurde sie durch Herrn Dekan Heinrich Klöpping im Rahmen einer Festmesse eingeweiht. Finanziert wurde sie hauptsächlich durch Spenden der Gemeindeglieder, aber auch durch musikbegeisterte Spenderinnen und Spender, die nicht zur Gemeinde gehörten.

Nach einer stetigen und erfolgreichen Aufbautätigkeit im Bereich der Pfarrei St. Paulus in Enzweihingen mit einem Katholikenanteil von 16,5 % wurde im Jahr 2005, nach dem Abschied von Pfarrer Jakob Wist, eine Seelsorgeeinheit mit St. Antonius in Vaihingen/Enz gebildet.

Beide Gemeinden bleiben rechtlich selbstständig, werden aber von einem gemeinsamen Pastoralteam mit allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern versorgt. Pfarrer Ludwig Zuber hat die Gottesdienste übernommen und Pastoralreferent Christoph Knecht die Beerdigungen in beiden Gemeinden. Nach dem Abschied von Pfarrer Zuber wurde am 24.7.2011 Pfarrer Hans-Peter Brucker investiert. Seitdem leitet Pfarrer Brucker die Seelsorgeeinheit Vaihingen-Eberdingen.

Erwin Müller / Dr. Helmut Weisschuh